SV Tanuki

Sailing into the Blue

Ionische Inseln (Runde 2)

Da es noch viele Inseln im ionischen Meer gibt die es zu erkunden lohnt, haben wir eine zweite Rundfahrt geplant. Sie ist auf 8 Tage angesetzt und zum ersten Mal haben wir auch Badegäste an Bord. Badegäste in Seglersprache sind solche Gäste, die nicht aktiv an der Schiffsführung teilnehmen, sprich erst Segler werden müssen. Aber trotz niedrigen Wassertemperaturen waren Henning und Birgit aus Deutschland auch zum Baden in den tiefblauen Gewässern. Los geht es mit dem Einzug ins Boot und der Verproviantierung, also ein Hafentag, wie es auch viele Chartercrews hier tun. Vorher hat Sabine die Beiden per Mietwagen vom Flughafen in Athen abgeholt. Leinen los ist dann am Montag mit dem Kurztörn von Nydri hin zur Insel Ithaki.

Wir haben als Ankerbucht den Polis Beach auf der Westseite von Ithaki in der Straße zwischen Ithaki und Kephalonia ausgesucht. Bei wenig Wind eine angenehme Fahrt von ca. 4 Stunden. Wir ankern in 8m Tiefe und verbringen eine ruhige und ungestörte Nacht bei optimalen Windverhältnissen (kein Wind). Weiter geht es am nächsten Tag in den lokalen Hafen nach Kioni auf der Ostseite der Insel. Wir kommen früh am Nachmittag an und ergattern tatsächlich einen der wenigen Anlegeplätze, wo wir mittels Anker mit dem Heck zum Kai anlegen. In diesem Hafen gibt es keine ausgebrachten Mooringleinen nach vorne, sondern man muss den Bug mit dem Anker vorwärts absichern. Also Boot im rechten Winkel zum Kai ausgerichtet mit ca. 2-3 Bootslängen vom Ufer, dann Anker runter und langsam mit dem Heck voraus zum Kai während Ankerkette gegeben wird. Ganz zum Schluss zwei Heckleinen zum Land ausbringen und die Ankerkette spannen. Wenn alles gut gelungen ist liegt das Boot sicher gegen Seitenwind und die Ankerkette parallel zu den Ketten der benachbarten Boote, ohne diese zu kreuzen.

Kioni ist ein kleines gastfreundliches Dorf welches als Prototyp für griechiche Inselorte gelten könnte. Es gibt moderaten Tourismus und kleine Geschäfte in denen man den täglichen Bedarf an Lebensmittel decken kann. Das Anlegen am Kai ist kostenlos, allerdings gibt es keinen Strom und kein Wasser für die Boote. Der Platz im Hafen ist sehr knapp und wir sehen viele Boote, die nach einer Spährunde durch den Hafen wieder absegeln müssen. Speziell für unsere Gäste haben wir beschlossen, jeweils abwechselnd zu ankern und in einen Hafen einzulaufen. Wir verbringen eine ruhige Nacht und warten am nächsten Morgen fast bis Mittag, einerseits um sicherzugehen, dass wir nicht in irgendwelchen Ankersalat verwickelt werden (zwei Ankerketten überkreuzen sich und der Anker fasst unter die andere Kette), was prompt bei unserem Nachbarboot geschieht. Vorher treffen wir noch ein Boot aus der Heimatstadt des Skippers (Trier) und freunden uns mit der Crew der Olive an.

Wir können also ohne Stress ablegen und unsere korrekt liegende Kette einsammeln, zudem haben wir für unsere nächste Ankerbucht nur eine Fahrt von ca. 90 Minuten, kommen also immer noch früh genug in der Filiathro Bay an, die etwas südlicher an der Ostseite von Ithaki liegt. Der Anker fällt auf 8 m und wir einigen uns höflich mit einem anderen deutschen Boot, welches sich in sicherem Abstand neben uns legt. Der Strand lädt zum Baden ein, also geht die Badeplattform herunter und Freddy unser Aussenborder wird an unser neues Dinghy geschraubt. Alle gehen auf eine kleine Bootspartie mit dem Dinghy und auf ein Badevergnügen im kristallklaren Wasser (na ja, der Skipper muss beim Boot bleiben 😊), Kurz vor dem Abendessen (Risotto mit Pilzen) legt sich noch ein Katamaran in die Bucht und nach einiger Zeit liegt er nur 10-15m von uns entfernt. Die Skipperin bittet mit hartem Blick um eine neue Ankerposition und der Besitzer den Kats fügt sich ohne weiteres Murren. Unsere Gäste nutzen die romantische Lage um sich zu verloben (mit dem Skipper als Zeremoniemeister) und somit kommt die gesamte Besatzung noch zu einem Glas Champagner.

Am nächsten Tag geht es wieder in einen Hafen, knapp um die Ecke in den Hafen Vathy. Das scheint ein beliebter Name zu sein, gibt es doch auf der Insel Meganisi auch einen Hafen mit diesem Namen. Vathy (hier auf Ithaki) ist etwas größer als Kioni und wir finden ohne Schwierigkeiten einen Platz am Hafenkai. Also wieder Anlegemanöver „römisch-katholisch“ mit Anker. Kein Problem. Der Ort ist mindestens dreimal so groß wie Kioni und touristisch gut erschlossen. Es gibt sogar Strom und Wasser (15€) und wir müssen eine Liegegebühr von 16€ entrichten. Dafür liegen wir ruhig und sicher und können gemütlich schlafen.

Vor dem Ablegen kommt noch die Olive aus Trier herein und wir helfen beim Anlegen, weil Olive Probleme mit dem Rückwärtsfahren hat (für die Segler: sie hat einen Langkiel). Großes Hallo, wir müssen aber trotzdem noch vor dem Mittag fahren, weil wir am Nachmittag noch 3-4 Stunden zu segeln haben. Etwas Wind kommt auf und wir motorsegeln wieder zur Südküste von Lefkas, vorbei an der Insel Arkoudi, welche wir an Steuerbord lassen. Es geht wieder für eine Nacht in einen Hafen und zwar nach Syvota (siehe unser letztes Blog). Diesmal liegen wir nicht bei den 12 Göttern (der ist leider voll), sondern am nagelneuen Steg der Taverna Ionion. Hier wird uns ein Platz längsseits zugewiesen. Der Skipper ist etwas besorgt, weil die Wassertiefe bedrohlich niedrig ist, das Boot kann aber ohne Probleme anlegen und wir sind ganz außen am frisch errichteten Steg. Angekommen, Wasser und Strom nachgetankt und bei Ionion zum Abend gegessen. Sehr angenehm auch die Cocktails, die wir danach noch genommen haben. Nicht ganz so angenehm die Nachricht, dass wir erst am übernächsten Tag einen Platz am Steg bei Skorpios Charter bekommen können. Macht nix, wir gehen dann früh genug in den Stadthafen von Nidri…..

Nächster Morgen: Leinen los gegen 10.30 Uhr aber – nix passiert. Unser Boot liegt mit dem Kiel im Grund. Also Blick ins Internet in die freundliche Gezeitentabelle. Wir haben Niedrigwasser. Hochwasser gibt’s um 16 Uhr und wir müssen den Mietwagen für den Rücktransport unserer Gäste bis 17 Uhr abholen. Leichte Panik kommt auf. Also warten bis der Wasserspiegel steigt (um ganze 40 cm). Etwa gegen 14 Uhr ändern sich die Bootsbewegungen und der Kiel kommt frei. Also Ablegen! Klappt.

Eine frische Brise weht und wir fahren mit Segeln und Motor nach Nidri, wo der Stadthafen natürlich voll belegt ist (wir sind spät dran), also Ankern in der Vlikho Bucht, wo man immer einen Platz findet. Dinghy raus, Freddy drauf und ab nach Nidri um den Wagen abzuholen. Kein Problem. Ruhige Ankernacht in Vlikho und um 7 Uhr geht es mit unseren Gästen nach Preveza zum Flughafen. Mittlerweile bekommen wir die Nachricht, dass unser Geräteträger fertig ist. Grosse Aufregung. Wir werden berichten.

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