SV Tanuki

Sailing into the Blue

Ionische Inseln (Runde 3) und die Kunst des Ankerns

1. Fiskardo und die hohe Kunst des Ankerns

Nach Installation der neuen Elektrik, jetzt also die Funktionsprobe mit einer dritten, kürzeren Runde durch die Ionischen Inseln. Ablegen in Nidri ohne Probleme und Einfahrt in die Strasse zwischen Ithaka und Kefalonia, wo sich am nördlichen Ende der Hafen Fiskardo anbietet. Fiskardo hat wenige Plätze an der Pier, wohl aber mehr als 15 Plätze zum Ankern mit Landleine. Ankern mit Landleine, von uns als die hohe Schule des Ankerns bezeichnet, ist eine leicht modifizierte Technik des römisch-katholischen Anlegens. Der Unterschied ist, dass die beiden Achterleinen nicht an eine Pier gehen, sondern an feste Strukturen am Ufer, z.B. Bäume oder Felsen.

Hierzu verwenden wir lange Leinen (engl.: long lines) mit ca. 50m Länge, von denen eine oder besser zwei am Heck ausgebracht werden. Der Trick hierbei ist, dass eine solche Leine zunächst mit dem Dinghy an Land befestigt wird und dann sich die Yacht beim Zurückfahren mit geworfenem Anker mit dem Dinghy auf halber Strecke trifft und dort die (zunächst luvseitige) Landleine übernimmt und befestigt. Ein Manöver, welches geübt sein muss und bei uns zunächst auch nur unter Mühen und ohne jede Eleganz zustande kam. Dann wird die zweite (leeseitige) Landleine ausgebracht und fertig ist das Manöver. Als Belohnung winkt eine sichere und ruhige Nacht ohne Bewegungen des Bootes. Da das Dinghy schon mal aufgebaut war, nutzen wir die Gelegenheit und gehen an Land für ein großartiges Abendessen.


2. Vergeblicher Versuch Ag. Kyriaki Beach

In einem unserer Revierführer wurde ein Strand an der Westseite von Kefalonia als besonders hervorgehoben. Der Strand Kyriaki Beach wurde z.B. als einer der schönsten Strände von Kefalonia bezeichnet und das wollten wir natürlich einmal begutachten.

Los geht es am frühen Morgen. Lee-Landleine einholen, Luv Landleine lösen und mit dem Dinghy einholen (wir verwenden hierfür eine leichte, schwimmfähige Leine. Nachdem der Anker gelichtet wurde, Dinghy einsammeln und am neuen Platz an den Davits des Geräteträgers hochziehen. 5 Stunden Motorsegeln bis Kyriaki Beach. Angekommen bei heftigem Schwell von Westen, es schaukelt wie wild und der Strand ist überlaufen und sieht sehr touristisch aus. Wir ankern kurz für eine Mittagspause und entschliessen uns dann, unter diesen Bedingungen nicht über Nacht zu bleiben. Plan B ist die Rückkehr nach Fiskardo, da an der Westküste sich keine vielversprechenden Ankermöglichkeiten anbieten. Also zurück.


3. Nochmal Fiskardo

Ankunft in Fiskardo am späten Nachmittag, fast alles voll, aber wir finden noch eine Gelegenheit und zelebrieren das Ankermanöver mit Landleine. Klappt diesmal prima, weil alle Beteiligten ihre Rollen kennen. Ist auch easy mit 4 Personen an Bord. Zu zweit wäre das schon etwas schwierig geworden. Ruhige Nacht mit sogar etwas Badespaß. Hierzu noch die Information, dass die Ankermöglichkeit nicht im Hafenbecken liegt und das Wasser wirklich sauber ist.

4. Ormos Antisamos

Wir fahren früh morgens los zwischen Kefalonia und Ithaki in Richtung Süden. Die Strasse wirkt wie ein Kamin und lenkt den Wind in Richtung Süden um. Heute ist Segelspass angesagt und wir segeln vor dem Wind (Wind von hinten) nach Süden endlich mit abgeschaltetem Motor. Wir gehen nicht in den Hafen von Sami, sondern ankern in der benachbarten Bucht Ormos Antisamos auf 12m Tiefe. Die Bucht hat einen belebten Strandabschnitt und ab dem späten Nachmittag gibt es Technomusik bis in die Abendstunden. Ruhige Ankerbucht mit akzeptabler Nachtruhe.


5.  Zurück nach Nidri

Am nächsten Tag absegeln um 9 Uhr und zurück nach Nidri an der Ostseite von Ithaki entlang. Unser Besuch muss am nächsten Tag das Flugzeug in Preveza bekommen, der Mietwagen muss frühzeitig abgeholt werden. Motorsegeln nach Norden und Ankunft in Nidri um ca. 15 Uhr.

Abb. 8: Nidri und die Vliho Bay von oben

Die Elektrik hat perfekt funktioniert. Selbst mit hoher Belastung (Kochen mit Induktionskochfeld) geht die Batterie maximal auf 70% runter und ist um die Mittagszeit wieder voll. Wir sind froh und zufrieden.

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