SV Tanuki

Sailing into the Blue

Der Peloponnes

Nachdem wir lange im relativ geschützten Wetter der ionischen Inseln waren, ist es jetzt Zeit in die zentrale griechische Inselwelt zu starten. Unser Plan sieht vor, dass wir um den Peloponnes herum zunächst nach Kreta segeln und dann nach einem kurzen Aufenthalt in der Türkei die Kykladen quasi von Osten her besuchen.

Erste Etappe führt von Zakynthos zum Festland. Der Peloponnes (gr.: Insel des Pelops) ist eine Halbinsel und gehört damit zum griechischen Festland.

1. Katakolon

Unser erstes Ziel ist Katakolon, ein unscheinbarer Ort mit viel zu großem Hafen, der als Anlaufstelle für Kreuzfahrtschiffe dient. Viel zu bieten hat der Ort nicht, die Einfahrt in den Hafen ist schwierig, weil es flache Stellen gibt, aber nach einer beherzten Anfahrt liegt Tanuki sicher an der Westlichen Hafenmauer vor Buganker. Der eigentliche Grund, hier her zu kommen liegt 30 km weiter: die klassische Stadt Olympia, in welcher im Altertum die olympischen Spiele abgehalten wurden. Wir nehmen uns für 35€ ein Taxi und fahren am nächsten Morgen dorthin. Erster Eindruck, die kleine Stadt Archaia Olympia (altes Olympia) ist nett, nicht übermäßig touristisch angestrichen, sondern eher dezent. Wir parken das Auto und besuchen als erstes das archäologische Museum und danach die Ausgrabungsstätte. Tatsächlich sehen wir nicht nur einzelne Steine, sondern Säulen, Mauerwerk und die angedeuteten klassischen Sportstätten und Tempel. Ehrfurcht gebietend!

Zurück geht es am Nachmittag mit vielen neuen Impressionen zum Nachdenken. Ist das wirklich mehr als 2300 Jahre alt? Toll!

2. Kiparissia

Kiparissia ist ein kleiner Hafen ca. eine Tagesstrecke südlich von Katakolon. Wir fahren früh los und kommen früh an, es gibt noch Plätze zum längsseits anlegen am Hafenpier. Machen wir und erleben eine ruhige Nacht bei gutem Schlaf.

3. Methoni

Weiter geht es südlich. Unser Plan ist eigentlich in der großen und gut geschützten Bay bei Pylos (Navarino Bucht) zu ankern. Nachdem wir mit Hilfe eines uns gewogenen Windes dort früh ankommen beschließen wir noch etwas weiter nach Methoni zu fahren. Mangels Anlegemöglichkeiten ankern wir im Hafenbecken auf ca. 5m Tiefe zusammen mit 4 anderen Yachten. Bei moderatem Wind kommt jedoch trotzdem Schwell in den nach Süden offenen Hafen. Außerdem wird auch noch Schlechtwetter vorausgesagt, sodass wir als Plan B erst mal den Westlichen Finger des Peloponnes umrunden und nach Nordosten den Hafen von Kalamata anlaufen.

4. Kalamata

Kalamata ist bekannt für seine Oliven: die schwarzen mit der „Delle im Kopf“). Dort kommen wir am frühen Nachmittag an und gehen in die Marina wo wir für drei Tage das Schlechtwetter südlich des Peloponnes abwarten. Wind mit Böen bis 25 kt begleitet uns am Ende des Tagestrips und wir atmen etwas aus, als innerhalb des Hafenbeckens nur noch ca. 15 kt wehen. Das Anlegen ist schon ein Drama, ein inkompetenter und überforderter Marinero versucht uns an ungeeigneten Positionen zu parken die entweder wegen unseres Tiefgangs nicht funktionieren oder wegen unserer Manövrierfähigkeit (Doppelruder). Erst nach längerer Diskussion bekommen wir einen Anleger an Steg C der halbwegs passt. Dabei müssen wir noch eine Stelle überqueren, die mit 2.50m nur etwas tiefer ist als unser Tiefgang von 2.25m, also ein etwas nervöser Skipper und ein panisch piepsendes Echolot. Hat aber dann doch geklappt und wir finden schnell Anschluss an ein anderes deutsches Boot (SY Calypso) welches uns gegenüber am gleichen Steg liegt.  

Kalamata ist im Gegensatz zu den bislang besuchten Städten nicht ganz so touristisch und das Hafenviertel hat schon bessere Zeiten gesehen. Unfreundlich auch die Hafenpolizei, die uns den Auscheck-Stempel erst mal verweigert, weil unsere Versicherung nicht genau den neuen Vorgaben entspricht (obwohl wir eigentlich danach überversichert sind….). Kein Problem, unser Versicherungsbüro (Preuss Yachtversicherungen) hat uns ein entsprechendes Dokument noch am gleichen Tag besorgt, sodass wir dann doch ablegen konnten. Am Tag nach dem Schlechtwetter weiter südlich.

5. O.Limeniou (Oythilon)

Wir segeln die Küste des zweiten Fingers nach Süden und brauchen eine Ankerbucht zum Übernachten. Beste Chance sehen wir in der Bucht Ormos Limeni, wo wir gegen Mittag ankommen und mit wenigen anderen Booten in der nordöstlichen Ecke ankern.

Das funktioniert ganz gut gegen den Wind, aber nicht gegen den Schwell vom vorangegangenen Schlechtwetter, der uns des Nachts maximal durchschüttelt. Schlaflose Nacht und unzufriedene Crew. Der Anker hält aber bombig und wir sind unserem Rocna und den Ankerkünsten der Skipperin ewig dankbar.

Als kleine Entschädigung bietet sich uns ein angenehmes Wetterfenster für die Überfahrt nach Kreta.

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