Tanuki ist also im Boatyard von Almerimar angekommen und steht auf dem Trockenen. Parallel zu den Rumpfarbeiten geht es jetzt los mit den Arbeiten an wichtigen Bordsystemen und am Motor.
1. Motor
Unser Motor ist ein Volvo D2-75, der bis jetzt brav seine Pflicht erfüllt hat, mit 5000 Motorstunden hat er aber schon etwas Betrieb hinter sich (noch kein Problem für einen robusten Diesel) und wir wollen ihm etwas Gutes tun. Wir buchen Paul, einen viel beschäftigten Mechaniker für eine Untersuchung und siehe da, der Motor braucht mehr als etwas Öl und Liebe um wieder glücklich zu brummen.
Der Auspuffkrümmer ist durchgerostet und der Turbolader irreparabel zugerußt. Zudem ist das Getriebe undicht und muss überholt werden. Uff – das wird teuer, aber muss halt sein. Also wird der Motor etwas angehoben, der Saildrive (Das Teil unter Wasser mit dem Propeller dran) entfernt, und das Getriebe ausgebaut. Dieses wandert zu einem Spezialisten, welcher es komplett demontiert, neue Lager und Dichtungen einsetzt und heftig über vorangegangene unsachmässig durchgeführte Reparaturen flucht. Der Turbolader geht in eine Fachwerkstatt, wird aber als Irreparabel beurteilt, sprich ein Neuer muss her, welcher in England bestellt wird. Gleiches gilt für den Auspuffsammler.
Da der Saildrive schon mal draussen ist, erneuern wir auch die Saildrive-Gummimanschette. Alle diese Aktionen dauern leider und als Konsequenz stehen wir ganze 4 Wochen im Werftgelände, bis Paul alles wieder zusammensetzt. Jetzt brummt er wieder der Volvo!
2. Borddurchlässe
Seeventile liegen hinter den Unterwasser-Borddurchlässen. Wenn diese im Lauf der Zeit brüchig werden, besteht die Gefahr, dass sie abreissen und Wasser ins Boot dringt. Hunderte Boote sind deswegen bereits gesunken. Unsere Ventile sind schwergängig und sehen nicht mehr Vertrauen erweckend aus. Wir haben beschlossen, für alle Unterwasserdurchlässe neue einzubauen. Sache des Skippers.
Die Metallteile werden von außen abgeschliffen und entfernt. Wir haben uns für Kunststoffteile von Firma Tru-design entschieden. Zunächst werden nach einer Anprobe die Borddurchlässe montiert, dann folgen die Ventile und die Anschlüsse an die Schläuche. Das ist prinzipiell einfach, aber tückisch, weil in den Kompartimenten kaum Platz ist und teilweise der Monteur fortgeschrittenes Bootsyoga beherrschen muss um überhaupt mit einer Hand dranzukommen. Wir machen 7 Ventile neu, Dauer: drei Tage.
3. Bugstrahlruder
Unser Bugstrahlruder hat uns bislang gute Dienste erwiesen, weil es das Einparken in engen Marinas enorm vereinfacht. Leider war es leicht undicht und ca. einmal pro Monat haben wir ein paar Liter Wasser aus der Bilge entfernen müssen. Eine Kontrolle durch einen Fachmann (Chris von der Werft) ergibt, dass das Rohr des Bugstrahlruders unfachmännisch angebracht wurde. Da wir uns hier nicht kompetent fühlen, ergeht ein Auftrag an die Werft, das Rohr korrekt zu befestigen und abzudichten.
4. Zurück ins Wasser
Nachdem die meisten Probleme abgearbeitet sind haben wir jetzt nach vier Wochen einen Krantermin. Wir sind zwar pünktlich um 8 Uhr da, werden aber als letzte gekrant, da zuerst die Dichtigkeit der Rumpfinstallationen verifiziert werden muss. Tanuki wird vom großen Travellift von den Holzstützen gehoben und sachte zur Kranstation gefahren (diesmal machen wir Bilder) und dann ins Wasser abgelassen. Die Kranschlingen bleiben noch dran. Während die Krancrew Mittagspause macht, beobachtet der Skipper alle neuen Seeventile und den Tunnel des Bugstrahlruders. Nix tropft, alles ist dicht. Ein großer Fels fällt von des Skippers Seele. Nach etwas Wartezeit wird Tanuki befreit und fährt an den neuen Liegeplatz an Steg 2.