In Barbados müssen wir einklarieren. Die Optionen hier sind Bridgetown, die Hauptstadt und Port St. Charles. Wir müssen dafür an einem Zollpier anlegen. In Bridgetown gibt es hierfür einen hohen Betonkai, in Port St. Charles einen kleinen Holzpier. Da wir aus Griechenland bereits Erfahrung mit hohen Betonkais gemacht haben und diese nicht gerne wiederholen wollen, entscheiden wir uns für den Holzpier. Wir segeln also über das nördliche Ende der Insel, werden richtig nass von einem Wolkenbruch und melden uns schließlich über Funk bei den Behörden an.
Wie erwartet werden wir eingeladen, am Holzpier anzulegen. Wir wundern uns, dass es hier etwas viel Welle gibt, legen aber mit vielen Leinen und Fendern endlich sicher an, nachdem uns ein netter Barbado***** (Spekulation über den richtigen Namen der Einwohner von Barbados abgebrochen….) Einheimischer bei den Leinen hilft. Gesundheitsbehörde, Zoll, Immigration sind erfreulicherweise im gleichen Gebäude, mit freundlichen Beamten besetzt und die Prozedur geht schnell und problemlos vonstatten. Wir sind drin. Der Hafenmeister bietet uns einen Slip für den nächsten Tag und erlaubt uns, kostenlos bis dahin am Zollkai zu bleiben. Zum Abendessen torkeln wir ins Restaurant (landkrankheit!, die Cocktails kamen erst später. Alles ist gut und teuer, noch einen Cocktail und dann schnell ins Bett um das Schlafdefizit vom Atlantik abzubauen.
Hat nicht funktioniert. Die Welle stand heftig in den Hafen, das Boot hat am leichten und ungeschützten Kai fast schlimmer gewackelt als auf See, während der Nacht hat es uns drei Leinen zerrissen und zwei Fender haben die Aktion nicht überlebt. Kaum Schlaf. Am nächsten Morgen können wir früh in den eigentlichen Slip, aber nur, weil der Zollkai gebraucht wurde. Wir legen Tanuki um, 5 min. und wir liegen 20m weiter um die Ecke. Es wackelt immer noch und das liegt nicht nur an unserer Landkrankheit. Na ja, der Schaden ist schon da.
Erst mal bekommen wir Gäste. Das Boot ist schon vorbereitet, unsere Freunde aus dem Rheingau bleiben ca. 10 Tage und begleiten uns auf dem Weg nach Süden. Wir verzichten auf den Besuch von Bridgetown, segeln quasi nach zwei weiteren Tagen wieder ab. Wir klarieren aus, und los geht’s auf eine Überfahrt über Nacht.
Wir haben die üblichen Probleme, Wellengang, Wind von 26 kt und Probleme mit dem Autopilot, Seekrankheit und Dunkelheit. Na ja, wir steuern ein paar Stunden händisch, unser Gast Birgit hilft sogar und steuert nach kurzer Einführung wie ein Profi. Am Morgen sehen wir unser Ziel Bequia und biegen zwischen St. Vincent und Bequia nach port ab, erreichen die Windabdeckung und schließlich den Hafen (Admiralty Bay) von Port Elizabeth. Wir ankern in 5m Tiefe und besuchen den Ort mit unserem Dinghi um einzuklarieren. St. Vincent and the Grenadines ist ein eigenständiger Staat und wir ziehen natürlich Gelb mit der entsprechenden Gastlandflagge hoch. Die Bay ist groß genug für uns uns noch über 50 weitere Boote, also kein Problem. Wir klarieren ein und besorgen uns erst mal eine SIM-Karte für Internet. Auch wenn es etwas wacklig ist, haben wir erst mal einen himmlischen Schlaf nach der obligatorischen Weinprobe (remember, unsere Gäste sind Winzer….). Wir lernen, wie der Inselname ausgesprochen wird („Bequai“) und erkunden die bunte Vielfalt der lokalen Geschäfte und Restaurants.
Weiter geht es dann zur nächsten Insel nach Mustique.