Galapagos mit dem Segelboot klingt wie der Himmel auf Erden. Das ist nur begrenzt wahr, unser Visum beinhaltet die Anfahrt von nur drei Inseln, Einklarieren ist in San Cristobal und Ausklarieren ist vorgeschrieben in Isla Santa Cruz. Nebenbedingung ist, dass man nur in der örtlichen Hauptstadt ankern darf und das eigene Dinghy nicht benutzen darf, da überall Wassertaxis verfügbar sind. Mehr als Ausflüge auf den Inseln sind also nicht drin, das Boot muss immer vor Anker bleiben. Hinsichtlich der Tierwelt hat jede einzelne Insel ihre Besonderheiten.
1. San Cristobal
Die Stars in San Cristobal sind zweifellos die Seelöwen, die hier in mehreren großen Kolonien leben, überall am Strand faulenzen und geankerte Boote besuchen – man könnte ja eine bequeme Badeplattform zum Sonnenbaden finden und dort verweilen. Da die Tiere sehr aufdringlich sind, sind sie nicht überall willkommen, teilweise werden sie sogar mit Stacheldraht am Besuch gehindert (so gesehen auf einem Boot der Küstenwache). Wir halten gebotenen Abstand und unsere Badeplattform wenn möglich geschlossen. Am nächsten Tag liegen auch schon unsere Freunde von der Segelyacht Tango nahe unserer Ankerstelle. Sie hatten kein Glück bei der Überfahrt und haben fast ihre gesmten Dieselvorräte aufgebraucht, sodass sie nun den sehr teueren Tankstop hier machen müssen.
Die Stadt Puerto Baquerizo ist von Touristen überflutet und beliebte Touren sind über Tage und Wochen ausgebucht. Souvenirshops in rauen Mengen, so dass wir uns sogar wundern, wie das wirtschaftlich funktioniert. Einkäufe sind teuer, aber nicht allzu sehr. Wir fahren nach drei ruhigen Tagen weiter zur nächsten Insel.
2. Isla Isabela
Isabela, die größte der Inseln hat den Schwerpunkt auf den Galapagos-Echsen. Wir ankern direkt neben einem großen Kreuzer der Küstenwache auf dem gerade frische Rekruten gedrillt werden. Unser Ankerplatz ist aber ansonsten ruhig, keine anderen Boote. Der Ort Puerto Villamil ist auch deutlich ruhiger. Angekommen am Steg der Wassertaxis sieht man gleich eine Menge Echsen auf den Wegen sonnenbaden und sich im Wasser der Mangroven tummeln. Bis zum Ort ist es ein Spaziergang von ca. 2 km. Wir besuchen die Schildkrötenstation und mieten uns Fahrräder um zur lokalen Sehenswürdigkeit Mura de Lagrimas zu fahren, eine Mauer, die vollkommen sinnlos 1946-1954 mitten in der Wildnis von Sträflingen gebaut wurde. Auf dem Weg sehen wir viele Schildkrötenspuren aber keine Einzige läuft uns über den Weg. Die Einkaufsmöglichkeiten sind im Ort sehr rar, dafür gibt es viele kleine und gemütliche Restaurants. Nach drei Tagen geht es für uns dann weiter zu letzten Station.
3. Isla Santa Cruz
Santa Cruz so wurde uns gesagt ist der einzige Hafen in dem wir ausklarieren können, auch wenn wir jetzt wieder zurücksegeln müssen. Na ja, eine Tagesstrecke von 45 sm. Hier sind die Schildkröten die Stars. Wir besuchen die lokale Forschungsstation Charles Darwin und erhalten eine sehr kompetente Führung zur Biologie der Insel und den Zusammenhängen zwischen den Pflanzen und Tierspezies. Höhepunkt ist das ausgestellte Präparat von Lonesome George, dem letzten Exemplar der Pinta-Schildkröten (so genannt, weil er von der Insel Pinta kam). Jetzt fristet er seine posthume Existenz als Exponat im Museum der Stiftung. Wir sehen lebende Schildkröten in allen Altersstufen und bekommen eine gute Übersicht über die Bemühungen die Schildkröten zu schützen und wieder anzusiedeln.
Drei Tage später und eine spannende Tankaktion mit Kanistern (Tanuki ist jetzt wieder vollgetankt) klarieren wir aus. Es geht diesmal einfacher, nur 5 Offizielle kommen aufs Boot und geben uns die Dokumente zur Abreise. Wir sind aufgeregt, da wir nun ca. einen Monat auf See sein werden um den Pazifik anzugehen.
28/06/2023 um 16:30
Hallöchen Reisende,
das Foto vom “Wasserdrachen” sieht richtig genial aus! 🙂
Selbst fotografiert?
Auch der Skipper und sein Engel sind sehr schön getroffen.
Liebe Grüße aus Marburg