Wir liegen also vor Anker vor der Einfahrt in die Marina La Playita. Diese hat ein Dinghy Dock, sodass wir relativ einfach an Land dinghien und die lokalen Restaurants besuchen können. Wir bleiben drei Tage, einerseits um zu tanken, um die Leinen und Fender zurückzugeben und zudem, weil man hier in der Nähe aus dem Land ausklarieren kann (muss !).
Machen wir also. Per Dinghy werden erst mal die Leihgaben zurück an Land gebracht. Dann bringen wir vier leere Kanister zur Tankstelle, die für Tanuki viel zu flaches Wasser hat. Diese gehen auch per Dinghy mit je 20l Diesel wieder zurück an Bord. Nach diesem Transfer sind wir wieder voll und können gelassen auf große Fahrt gehen. Beim Hafenamt gibt es ein Immigration-Büro, wo wir unser Zarpe für die Weiterfahrt bekommen. Ein Zarpe ist ein Dokument über die offizielle Ausklarierung. Nun müssen wir eigentlich panamesisches Gewässer in 24-48 Stunden verlassen. Macht aber keiner. Ein paar Tage illegal in den vorgelagerten Inseln, den Las Perlas sind da inoffiziell noch drin und werden von den Behörden stillschweigend toleriert.
Ein wenig aufgeregt sind wir schon, weil vor zwei Wochen dort Boote überfallen und ausgeraubt wurden. Wir überlegen also sehr genau wie wir hierauf reagieren wollen. Wir fahren also zunächst mal die Inselgruppe im Norden der Las Perlas an. Zwischen den Inseln Mogo Mogo und Chapera liegt eine wunderbare Ankerstelle mit Vorzügen. Zunächst liegt dort bereits ein US-Amerikanisches Boot und wir denken uns: Zusammen ist man stärker (um jetzt nicht das Vorurteil aufzugreifen, alle Amerikaner seien bewaffnet). Aber es kommt noch besser. Zusammen mit uns läuft ein Kreuzer der Marine in das Ankerfeld ein und ein Dinghy mit uniformierten Panamesen besucht unser Boot. Dort erklärt man uns höflichst, dass die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden sind und wir gerne melden sollen, wenn irgendwas passieren sollte. Sie blieben über Nacht auch vor Anker um hier im Brennpunkt aufzupassen. Wir und die mittlerweile zu Besuch gekommenen Amerikaner sind zutiefst beeindruckt und entspannt genießen wir eine ruhige Nacht vor Anker, in der Gewissheit, dass die Marine auch auf uns aufpasst. Danke Panama!
Weiter geht es am nächsten Tag nach Süden zur Isla San Jose, von welcher wir auf die lange Reise über den Pazifik starten wollen. Die Insel wurde uns ans Herz gelegt, weil es hier eine diverse Vogelwelt zu besichtigen gibt und in einem Resort sogar Papageien und Tukane zu sehen wären. Nach einer etwas trickreichen Anfahrt fällt hier der Anker und wir besuchen am nächsten Tag das angegebene Resort. Im Austausch für eine Abendessen-Reservierung im Restaurant gestattet man uns, die Anlagen des Resorts zu nutzen. Gleich darauf werden wir von einer Gruppe Papageien überfallen, die zur täglichen „Bestechung“ in Form von Futter ins Resort kommen. Die avisierten Tukane waren leider nur mit einem Exemplar vertreten, haben aber unsere Sammlung von panamesischen Tieren komplettiert. Das Abendessen war großartig und wir verlassen die Ankerbucht am nächsten Morgen um den Pazifik zu bereisen.
Sprechen wir von der Tierwelt. Dazu zählt einerseits das Krokodil, welches uns in der Shelter Bay Marina besuchen kam, na ja an Krokodile sind wir aus Australien gewöhnt (und unsere sind viiiiel größer). In Panama gibt es andererseits aber auch Tiere, die uns zutiefst fremd vorkommen. In den Dschungeln gibt es Affen, die sich mehr akustisch (Brüllaffen) als visuell melden. Haben wir praktisch nicht zu Gesicht bekommen, insbesondere in Linton Bay, eine Gruppe konnten wir in der Nähe von Shelter Bay in den Baumwipfeln sehen. Lustig sind die kleinen Säugetiere, insbesondere die Nasenbären (einheimisch Coati) die wir in der Nähe von Shelter Bay in kleineren Gruppen über die Strasse gehen sahen. Mit ihrem geringeltem Schwanz machen sie den Waschbären Konkurrenz die hierzulande Mapache genannt werden. In Panama Stadt gibt es ein kleines Restaurant, das Mapachito genannt wird, dort (nahe der Marina La Playita) haben wir auch das abgebildete, etwas unterernährte Exemplar auf dem Bild gefunden. Nett auch der Ameisenbär, der nahe Shelter Bay an der Straße entlanglief. Eine ganz andere Kreatur ist das gemeine Faultier, hier aufgenommen an einer Stromleitung nahe La Playita. Es ist uns schon klar, dass wir damit keine auch nur annähernd vollständige Liste der einheimischen Tiere geben können, es sind alles nur touristische Zufallsbekanntschaften……
09/07/2023 um 11:12
Wunderschoener, wie immer, witziger Bericht😘