Die Australische Behörde hat uns ja mittlerweile Anweisungen zur Beschriftung des Bootes mitgeteilt. Wie üblich muss der Name am Bug (beidseitig) und am Heck mit Angabe des Heimathafens angebracht werden. Kein Problem. für wenig Geld hat uns eine Druckerei in Split Folien in Tanuki-Grau angefertigt. Der freundliche Drucker hat uns sogar haarklein erzählt, wie wir die Folie auf den Rumpf anreiben sollen. Sehr nett, haben wir aber schon mal gemacht. Alles wurde professionell von Sabine als Skipperin gemanaged…
Spannend ist, dass wir im Boot eine Metallplakette mit Namen, Rumpflänge und Registernummer (original number) anbringen müssen. Erstaunlicherweise war das beim Graveur sogar noch billiger als die gedruckten Namensfolien. Auch hier wieder erstklassiger Service vom kroatischen Handwerker!
Wir sind also jetzt bereit zur Schiffstaufe. Aber Halt! Da gilt es altehrwürdige Rituale zu berücksichtigen.
Wie wir erfahren haben, ist die Registrierung der Schiffe beim Meeresgott Poseidon auf dem neuesten Stand der Technik und wir müssen erst mal den alten Namen aus dem Register göttlicher Verwaltung streichen lassen. Das kostet! Etwa eine halbe Flasche guten Sekt und die Durchführung eines entsprechenden Rituals. Vorher müssen alle Spuren des alten Namens getilgt werden und eine Münze mit dem alten Namen zum Meeresgrund geschickt werden (wir haben eine große Unterlegscheibe mit Filzstift beschrieben und versenkt). Kein Problem soweit.
Die Eintragung des neuen Namens ist ebenfalls mit einer Gebühr verbunden (gleiche Menge!) und dem entsprechenden Ritual, welches der Skipper höchstamtlich zelebrieren muss, damit den göttlichen Verwaltungsvorschriften Genüge getan wird.
Wer aber gedacht hat, dass sei jetzt alles, hat vergessen, dass es im Griechischen Olymp auch noch Spezialgötter für besondere Aufgaben gibt. Hier müssen dann auch noch die Götter des Windes angerufen werden für stets guten Wind. Es sind Boreas (Nordwind), Zephyrus (Westwind), Eurus (Ostwind) und Notus (Südwind). Auch hier muss etwas Alkohol geopfert werden (wenn auch nicht so viel wie für den Boss). Danach kann die Feier beginnen, indem die Gäste der Zeremonie sich um den Restalkohol kümmern.
Die gesamte Prozedur ist also in verschiedene Phasen aufgeteilt:
- Alle Spuren des alten Namens löschen
- Löschzeremonie
- Zeremonie für den neuen Namen
- Opfer (na klar – Alkohol)
- Anruf der vier Windgötter
- Gemeinsames trinken auf den neuen Namen
Vorher muss sichergestellt werden, dass der neue Name nicht bereits angebracht wurde (alternativ muss er verhüllt werden). Die genaue Durchführung und den altehrwürdigen Text der Anrufungen kann man nachlesen bei:
Wir haben also die Plakette und die neuen Namensfolien teilweise angebracht und verhüllt. und sind sofort zur Tat geschritten. Zeremoniemeister war der Skipper unter Assistenz der schönen Skipperin. Zur Feier des Tages haben wir einen guten Sekt aus dem Elsass springen lassen, weder Poseidon noch Skipperin Sabine haben sich ob der Qualität beschwert!
07/03/2022 um 10:06
Also das ihr einen ‘schwach’-en Sekt trinkt dass geht aber nicht. Hoffentlich sind die Götter der Winde nicht besoffen und Blasen und die falsche Richtung. Lg
12/03/2022 um 15:54
Nomen non est omen. Der Sekt war erste Klasse !
10/03/2022 um 23:35
Das war aber eine gelungene Zeremonie mit Klappe auf und Klappe zu. Ich meine Heckklappe.
Wir wüschen euch alllzeit 10 Zentimeter Wasser unter dem Kiel und die Segel voller Wind.
10/03/2022 um 23:43
Wow . . . Respect . . . sogar die Klemptnerarbeit ist dir gelungen ganz ohne Klempnerlehre.
12/03/2022 um 15:53
Ich hatte doch Gelegenheit mal kurz bei einem Meister zuzuschauen 🙂
12/03/2022 um 11:32
👃🤗👍