Wir haben viel zu lange in Nidri rumgelegen und den Luxus eines Steges mit Toiletten und Duschen genossen. Nachdem wir endlich alle Umbauten und Reparaturen abgeschlossen haben, ist es endlich Zeit nach dem Süden (und der Ägäis) aufzubrechen.
1 Nidri nach Vathy
Es wird ein eher hektischer Aufbruch. Da wir für den Flughafentransfer einen Mietwagen haben, wird nocheinmal groß eingekauft (beim deutschen Discounter in Lefkada) und Klarschiff gemacht. Der Wetterbericht sagt schlechtes Wetter und Starkwind in zwei Tagen voraus. Die Skipperin bekommt sogar eine SMS der griechischen Regierung auf ihr Mobiltelefon, welches vor dieser Wetterlage warnt. Also brechen wir sofort am nächsten Morgen auf um das schlimmste Wetter weiter südlich in einem besser geschützten Hafen abzuwettern.
Erste Station ist daher Vathy, ein komfortabler und sicherer Hafen, in dem wir für zwei Tage liegen. Schlechtes Wetter? Egal – wir liegen bombensicher am Kai mit Buganker.
2 Vathy nach Ormos Antisamos
Weiter geht es erst mal vorsichtig, die nächste Station ist der Ormos Antisamos der hier schon mehrfach beschrieben wurde. Obwohl wir am Samstag dort ankommen ist die Lärmbelästigung aus dem Strandresort eher ruhig und genauso ist unser Schlaf.
3 O Antisamos nach Ag Nikolaos (Blue Caves) nach Zakynthos
Nächster Morgen: Anker auf in der Frühe, wir wollen eine etwas längere Strecke nach Süden zur Insel Zakynthos machen. Erster Halt ist die berühmte blaue Grotte an der Nordspitze, welche wir vom Hafen Agios Nikolaos aus erkunden wollen. Los geht’s, teilweise unter Vollzeug und ohne Motor gesegelt. Am frühen Nachmittag fahren wir an den Grotten vorbei für einen schnellen Blick. Dann geht es rein in den Hafen. Was für ein Chaos. Ausgewiesene Plätze an den Piers gibt’s nicht, oder sind belegt, einzige Möglichkeit wäre zu Ankern oder eine der vielen Bojen zu besetzen, wobei wir nicht wissen oder herausbekommen, welche Bojen zur freien Verwendung sind. Der ganze Hafen ist ein großes Chaos aus Touristenbooten, Mietbooten mit teilweise chaotischer Fahrweise, drei kreisende Yachten ohne Plan und Touristen in Kayaks und auf Paddleboards. Wir beschließen schweren Herzens die blauen Grotten aus dem Programm zu streichen und fahren südwärts in die Inselhauptstadt Zakynthos.
In Zakynthos werden die Kais für Yachten von der Firma Isala verwaltet, wo man einen moderaten Beitrag pro Nacht leistet (für Tanuki etwa 15 €). Beim Anlegen kommen jedoch Menschen in blauen T-Shirts und wollen den doppelten Preis kassieren. Seltsames Geschäftsmodell und nicht mit uns. Wir erzählen diesen sog. Blueshirts, dass wir direkt mit Isala gebucht haben und bezahlen dort den niedrigeren Preis. Zakynthos ist ein lebhafter (sprich lauter) Hafen mit vielen Geschäften und Touristen. Wir hatten zwar kein Wasser und keinen Landstrom, macht aber nix, unsere Tanks waren voll und unsere Solarpanele arbeiten grossartig.
4 Zakynthos nach Kolpos Lagana (Turtle Bay)
Weiter geht es am nächsten Tag nach Kolpos Lagana, eine weite Bay mit Naturschutzgebiet, wo die seltenen Karrett Schildkröten nisten. Wir kommen am frühen Nachmittag an, laufen in die offene Zone A ein und lassen den Anker vor dem Ort Keri fallen. Auch hier ist viel Touristenbetrieb und wieder mal fahren selbige etwas erratisch durchs Ankerfeld (anscheinend bekommt man ein Boot mit 30 PS Aussenborder ohne gültigen Führerschein). Keine Schildkröten weit und breit, wohl aber ein vollbesetzter Badestrand und viele Boote auf der Insel Marathonisi. In der Nacht steht etwas Schwell in die Ankerbucht, wir sind am Morgen so unausgeschlafen, dass wir sogar den nächsten Tagesordnungspunkt (Keri Caves) ausfallen lassen und weitersegeln. Zakynthos bleibt hinter uns und wir steuern aufs Festland (Pellopones) zu.