Es ist jetzt an der Zeit für uns, Italien zu verlassen und unser vorläufiges Ziel an der Spanischen Südküste anzupeilen. Die Balearen sind direkt auf dem Weg und wir wollen sie nutzen, um die Strecke in kürzere Abschnitte zu unterteilen.
1. Mahon
Nach unserer Überfahrt laufen wir gegen 8 Uhr in die Bucht von Mahon (auf Katalan: Mao) auf Menorca ein. Zu früh, um sofort einen Marinaplatz zu bekommen. Da die Marinas auf den Balearen in der Haupteit zumeist keine Reservierungen vornehmen, mussten wir kurzfristig telefonieren, hatten aber Glück und ein Angebot ab 11 Uhr. Wir ankern also in der einzigen erlaubten Ankerbucht, der Cala Taulera für ein paar Stunden und bekommen unseren Liegeplatz gegen Mittag. Die Bucht ist ein langgestreckter Schlauch und unsere Marina befindet sich ganz am Ende. Glücklicherweise bekommen wir einen Außenplatz, der weniger Manöver auf engstem Raum erfordert und wir können nach dem Anlegen erst mal ausruhen. Unser erster Termin ist bei den Behörden, hier insbes. Der Zoll und wir fragen, ob irgendwelche Anmeldungen erforderlich sind um nach Spanien einzureisen. Ein freundlicher Beamter klärt uns auf, dass wir nichts machen müssen, wir sind offiziell im Schengen Raum einklariert und unser Boot unterliegt dem temporären Import, also alles gut. Nächster Punkt ist ein Besuch in einer Tapas Bar (Cerveceria) und der Kauf einer Spanischen Internetkarte. Dann ab ins Bett.
Am nächsten Tag wird Tanuki geputzt und wir füllen unsere Wassertanks frisch auf. Weiter geht es am übernächsten Tag zu unserer ersten Ankerbucht.
2. Puerto de Soller
Wir fahren die Südküste von Menorca ab und wollen am Nachmittag eigentlich in die Bucht von Santa Galdana zum ankern. Geht nicht, ist voll, ist ja auch kein Wunder weil wir mit 18 Uhr etwas spät dran sind. Plan B und Plan C (benachbarte Ankerbuchten) sind auch voll oder gefallen uns nicht. Kurzerhand entscheiden wir, aus dem Tagestrip eine Übernachtfahrt zu machen und direkt nach Mallorca weiterzufahren. Wir fahren die Nordküste von Mallorca entlang. Port Soller ist unser Ziel und wir kommen dort relativ früh an, was auch gut ist, ist doch der Ankerbereich in diesem sicheren Hafen eher klein und viele Yachten wollen hier ein Plätzchen haben. Beim Einfahren leisten wir uns eine kleine Regatta mit einem belgischen Boot (die wir verlieren). Da die Belgier jedoch eher unentschlossen sind, brausen wir vorbei und nehmen uns kurzentschlossen einen der letzten guten Plätze. Es ist eng und wir erinnern uns an andere enge Situationen (wir nennen das Sizilianisches Ankern), aber das können wir mittlerweile. Der Anker fällt auf 8m Tiefe mit 35 m Kette. Hält !
Etwas Schwell steht in den Hafen und es wackelt leicht. Über den Nachmittag verteilt kommen weitere Boote herein und Dramen entwickeln sich bei den teilweise nicht nachvollziehbaren Ankermanövern. Es wird enger, die Kettenlänge der neu einkommenden Boote wird immer kürzer.
Am Abend sehen wir im Osten ein Gewitter aufziehen. Kein Regen, nur vereinzelte Blitze. Plötzlich trifft uns eine heftige Bö unangekündigt mit 28 kt Stärke. Hektik bei allen Booten, die Boote werden durchgewirbelt und man sieht einzelne Boote treiben bei denen der Anker nicht gehalten hat. Unserer hält, dafür wird eine Holzketsch gegen uns geblasen. Wir wollen zur Sicherheit den Motor anlassen und stellen fest: nix geht, der Motor springt nicht an. Der Fehler ist schnell gefunden, die Batterie hat ihren Geist aufgegeben (Murphys Law?). Der Skipper demontiert darauf die Batterie des Bugstrahlruders und richtet diese als provisorische Starterbatterie ein. Funktioniert. Glücklicherweise brauchen wir den Motor dann doch nicht. Aber der Schreck sitzt uns in den Knochen. Am nächsten Morgen fliehen wir um 7 Uhr aus dieser ungastlichen Ankerbucht und fahren weiter. Die provisorische Starterbatterie funktioniert gut.
3. Puerto de Andratx und Palma de Mallorca
Wir haben eine Verabredung mit Familienmitgliedern die in der Nähe von Palma de Mallorca wohnen und gehen deshalb für ein paar Tage in die Marina von Port Andratx. Schwieriges Anlegemanöver, da wir kein Bugstrahlruder haben und die Hilfe des Marineros eher unprofessionell war (zu langsam). Aber wir sind drin. Wir entsalzen Tanuki, Sabine rollert mit dem Scooter in den Ort und kauft eine neue Batterie, der Skipper montiert. Mit dem Bus fahren wir nach Palma und sind fasziniert von der Pracht der Architektur (Kathedrale) und vom Touristenrummel drumherum.
4. Überfahrt zum Festland
Wir hatten eigentlich vor, noch kurz in Ibiza halt zu machen, entscheiden aber dann, dass wir direkt zum Festland durchfahren wollen. Um die Mittagszeit geht es dann los und wir haben wegen günstigen Wetterbedingungen eine ereignislose Überfahrt.
24/09/2022 um 13:34
Liebe Grüße aus Cairns!
Christian, Juliette und Kahliya
25/09/2022 um 10:03
Danke und viele Grüße zurück aus Almerimar.
Sabine & Richard