SV Tanuki

Sailing into the Blue

Tanuki im Binnenrevier – unser Weg nach Whangarei

Tja, wir sind also in Marsden Cove in einem gemütlichen Slip und müssen leider noch einen Tag warten bis es weitergeht. Warum?

Unser Ziel ist die Kleinstadt Whangarei, etwas weiter den Fluss Hatea rauf. Whangarei bedeutet auf Maori Whangārei-te-rerenga-parāoa “Platz wo die Wale zusammenkommen” [1]. Der Name Whangarei bezeichnet hier nicht nur die Stadt, sondern auch die ausgedehnte Bucht in Meeresrichtung (Whangarei Harbour). Wir müssen also durch Süßwasser und unter einer niedrigen Brücke durch. Die Karte sagt, dass die Tiefe im Hatea River runter geht auf 0.9m. Wie kann das denn sein, weil Tanuki einen Tiefgang von 2.25m (ganz genau) hat? Die Antwort ist einfach, wir brauchen Unterstützung durch die Tide. Bei Hochwasser beträgt die Tide ca. 2.8m, passt also. Die Marina teilt uns mit, dass wir am Liegeplatz mit 3m Mindesttiefe rechnen können. Also müssen wir unsere Reise so planen, dass wir an der kritischen Stelle genau bei Hochwasser ankommen. Wir befragen also unseren Computer und wie gute Seeleute auch die Einheimischen. Der Manager von der Marina stellt sich als sehr erfahren heraus und berät uns ausführlich über Strecke und Fahrhinweise. Sein bester Rat ist: „ immer in der Mitte bleiben und nicht auf den Tiefenmesser schauen 😊“.

Los geht es also um 8:30, wir begleichen unsere Rechnung und legen ab. Der Fluss ist wenig befahren, obwohl hunderte von Yachten hier vor Anker oder an Pfählen liegen. Ungewohnt ist auch die leichte Strömung und das Fehlen von Wellen. Knapp 2 Stunden später sind wir bei bestem Wetter tief in die Bucht von Whangarei Harbour eingefahren und biegen ab in den Hatea River.

Ein paar Kurven später kommen wir an die Schwingbrücke über den Hatea River. Wir funken die Brückenkontrolle an und prompt wird für uns der Verkehr angehalten und die Brücke schwingt auf. Wir fahren ein in die Stadt, jetzt bereits in der Flachwasserzone, aber genau zur richtigen Zeit bei Hochwasser. Marina angefunkt und die nette Dame vom Office steht schon da um unsere Leinen anzunehmen. Kaum Wind, die Anfahrt rückwärts in die Gasse und rückwärts in den Slip ist etwas komplexer, aber weil kaum Wind kein Problem bei reichlichem Einsatz des Bugstrahlruders. Wir sind drin und endlich angekommen in der Stadt, in welcher wir Weihnachten feiern und die schlimmste Cyclonezeit in Australien abwarten wollen. Genauso fühlt es sich an, fast wie in einem neuen Zuhause. Wir freuen uns schon auf die Erkundung der beiden Inseln von Neuseeland.

Es ist 11 Uhr am Morgen und wir nehmen trotzdem ein Anlegerbier (schocking, aber nautische Gepflogenheit) bevor wir das Marinabüro besuchen. Es geht über eine weitere Brücke und vorbei am Hundertwasser Haus. Wie bitte? Ja, es gibt hier direkt am Stadthafen ein Kunstmuseum im Hundertwasser Look. Über die Straße gibt es eine Filiale von Pack´n´Save, die größte Supermarkt Kette in Neuseeland. Wir sind glücklich und planen schon mal die nächsten Kochorgien.   

  

Literatur

1 https://en.wikipedia.org/wiki/Whang%C4%81rei_Harbour

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